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Thüringen stärkt den Kulturgutschutz

Zwanzig Jahre nach dem verheerenden Brand der Anna-Amalia-Bibliothek ist Thüringen bundesweit Vorreiter beim Schutz von Kulturgütern. Mit Notfallverbünden, spezieller Ausstattung und praxisnahen Schulungen sorgt der Kulturrat Thüringen gemeinsam mit Partnern dafür, dass Museen, Bibliotheken und Archive auf Katastrophen vorbereitet sind.

 

„Der Brand von 2004 war ein Weckruf“, erklärt Judith Drühe vom Kulturrat Thüringen. „Heute setzen wir auf Vernetzung, Hilfe zur Selbsthilfe und eine Ausstattung, die auch in Extremsituationen schnelle Hilfe ermöglicht.“

 

Derzeit gibt es im Freistaat 13 regionale Notfallverbünde, in denen sich Einrichtungen zusammenschließen, um sich im Ernstfall gegenseitig zu unterstützen. Ergänzend stehen fünf Rollwagensets mit spezieller Ausrüstung bereit – von Folien für nasse Bücher bis hin zu Klimageräten für empfindliche Kunstwerke. Ein eigens entwickelter Gerätewagen sorgt dafür, dass das Material schnell vor Ort ist und Kulturgüter fachgerecht transportiert werden können.

 

Neben der technischen Ausstattung liegt ein Schwerpunkt auf der Qualifizierung: Seit 2019 finden regelmäßig Fortbildungen statt, die Mitarbeitende von Kultureinrichtungen befähigen, auch bei kleineren Schadensereignissen wie Rohrbrüchen kompetent zu handeln.

 

Der Kulturrat Thüringen arbeitet daran, weitere Notfallverbünde aufzubauen. Ziel ist es, alle Regionen des Freistaats für den Ernstfall zu wappnen – und Kulturschätze dauerhaft zu bewahren.

 

Weitere Informationen im Artikel von MDR Kultur unter

Wie Thüringen seine Kultur vor Katastrophen schützt | MDR.DE

 

Foto v. l.

Ralf Seeber- Fachberater für Notfallverbünde

Judith Drühe- Geschäftsführerin Kulturrat Thüringen

Alexander Stelze- Klassikstiftung Weimar

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