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Welche Förder- und Verwaltungsstrukturen sollten für Thüringen geschaffen werden, damit Kulturelle Bildung nachhaltig implementiert und gefördert werden kann?
Zum 2. Fachtag am 20. November 2023 trafen sich Thüringer Vertreter:innen aus Kunst und Kultur im Zughafen Erfurt, um die Anpassung von Förder- und Verwaltungsstrukturen für die nachhaltige Implementierung und Förderung Kultureller Bildung in Thüringen zu diskutieren. Eröffnet wurde der Fachtag von Judith Drühe (Geschäftsführerin Kulturrat Thüringen e.V.), Dr. Annika Michalski (Thüringern Staatskanzlei) und Stefanie Müller-Durand (Projektleiterin).
Sarah Hertam von der Kulturdirektion Erfurt präsentierte einführend die Struktur und die Handlungsfelder der Abteilung Soziokultur/Kulturelle Bildung und skizzierte Gelingensbedingungen für eine gemeinsame Bildungsarbeit von freier Szene und städtischen Kultureinrichtungen. Anschließend stellten Thomas Fehling und Erik Raab, von der gemeinnützigen Gesellschaft Kultur Land Mecklenburg-Vorpommern, die Fachstelle für Kulturelle Bildung vor. Sie lieferten Einblicke in die Bandbreite der Aufgaben und Projekte der Vernetzungsstelle und beschrieben den Entwicklungsweg zu dieser zentralen Anlaufstelle. Dr. Elisabeth Häger-Weigel, Referentin für Kulturförderung, Kulturraum und Kulturelle Bildung vom Sächsischen Staatsministerium, führte in das Sächsische Kulturraumgesetz, in die landeseigene Förderrichtlinie für Kulturelle Bildung und in die dezentralen Netzwerkstellen für Kulturelle Bildung ein.
Die Beiträge aus Erfurt, Rostock und Dresden bildeten die Grundlage für den nachfolgenden Austausch, in denen die Teilnehmer:innen Fragen nach möglichen Förder- und Verwaltungsstrukturen für Thüringen erörterten. Zur Vertiefung wurde an moderierten Tischen intensiv über 5 Fragestellungen diskutiert.
Die Ergebnisse des 2. Fachtages fließen in eine Sektorstrategie für Kulturelle Bildung und Teilhabe in Thüringen mit ein, die im Rahmen des Projektes im Juni 2024 veröffentlicht wird.
Perspektiven und Herausforderungen der Kulturellen Bildung und Teilhabe in Thüringen
Im Rahmen des Projektes "Kulturdialog zur Entwicklung von Strategien für Kulturelle Bildung und Teilhabe in Thüringen" arbeitet der Kulturrat Thüringen aktiv an der Erstellung von Empfehlungen und konkreten Schritten zur Förderung der Kulturellen Bildung in Thüringen.
Am 21.09.2023 fand der erste Fachtag in Erfurt im Krämer Loft statt. Eröffnet und begleitet wurde der Fachtag von Frau Judith Drühe (Geschäftsführerin Kulturrat e.V.), Frau Dr. Annika Michalski (Thüringer Staatskanzlei) und Frau Frederike Preller (Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport).
Der erste Fachtag regte den Austausch in Fachgruppen an. Vertreter:innen unterschiedlicher Kunst- und Kultursparten besprachen bestehende Kernprobleme der Kulturellen Bildung in Thüringen anhand von 6 Thesen, die von der Projektleitung Stefanie Müller-Durand erarbeitet wurden. Grundlage für diese Thesen war die unten aufgeführte Erhebung, die im März 2023 veröffentlicht wurde und “Perspektiven Kultureller Bildung und Teilhabe in Thüringen” untersuchte.
Die intensiven Arbeitsprozesse in den 7 spartenspezifischen Fachgruppen Darstellende Künste (Theater, Tanz, Zirkus), Bibliotheken und Literatur, Musik, Kunst, Kulturlandschaft, Heimat und Architektur, Museen und Erinnerungsorte und Medien und Bewegtbild zeigten gemeinsame sowie unterschiedliche Herausforderungen in der Arbeit und Umsetzung von Kultureller Bildung in Thüringen, insbesondere in den Bereichen Organisation und Finanzierung im ländlichen Raum. Die Arbeit der Fachgruppen stellt die Grundlage für eine Sektorstrategie für die Weiterentwicklung der Kulturellen Bildung in Thüringen dar, die im Juni 2024 als Broschüre veröffentlicht wird.
Fotos: Elena Kaufmann
Kulturdialog zur Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für Kulturelle Bildung und TeilhabeKulturelle Bildung ist ein wichtiger Bestandteil der allgemeinen Bildung, der sozialen Teilhabe und des lebenslangen Lernens. Sie befähigt zum schöpferischen Arbeiten und zur aktiven Rezeption von Kunst und Kultur. Die Teilhabe am künstlerischen und kulturellen Geschehen unserer Gesellschaft leistet daher einen erheblichen Beitrag im Umgang mit den Herausforderungen unserer Gegenwart und Zukunft.
Wie können Kultureinrichtungen und -initiativen als Bildungs-, Begegnungs- und Lernorte und wichtige Akteure der Kulturellen Bildung gestärkt werden? Was sind die Potentiale und Herausforderungen für die Kulturentwicklung in den ländlichen Räumen Thüringens? Und wie kann eine Teilhabe an kulturellen Angeboten sichergestellt werden, um eine lebenslange, di-verse kulturelle Bildung zu ermöglichen?
Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Transformationsprozesse sowie pandemischer Einflüsse in den Jahren 2019 bis 2022, entstand bei der Thüringer Staatskanzlei und dem Kulturrat Thüringen e.V. der gemeinsame Impuls eine Kulturkonzeption im Teilbereich der Kulturellen Bildung fortzuschreiben.
Deswegen beauftragte die Thüringer Staatskanzlei im Rahmen einer Projektförderung den Kulturrat Thüringen e.V. in enger Zusammenarbeit mit dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport verschiedene Befragungen im Rahmen des Projektes „Perspektiven Kultureller Bildung und Teilhabe in Thüringen“ durchzuführen. Hierfür wurde die actori GmbH als Projektpartner gewonnen. Ziel des Projektes war es, auf Basis von Befragungen Herausforderungen und Entwicklungen in der landesspezifischen Landschaft der Kulturellen Bildung zu identifizieren und diese in einem Bericht zusammenzufassen. Diese Befragungen knüpfen an das im Jahr 2012 von Thüringen erarbeitete umfassende Konzept zu Erhalt, Stärkung und Weiterentwicklung der Kultur an. Die Ergebnisse sollen einen Beitrag zur Fortschreibung dieses Kulturkonzepts leisten und die transformative Weiterentwicklung der Kulturlandschaft Thüringens sowie die Aktualisierung der kulturpolitischen Gesamtstrategie des Landes befördern.
Der nun final vorliegende Abschlussbericht der actori GmbH zeigt einen Überblick über die zentralen Herausforderungen sowie mögliche Lösungsansätze im Bereich Kulturelle Bildung in Thüringen.Er soll eine Grundlage für einen weiterführenden Prozess zur Erarbeitung einer Sektorenstrategie bieten, bei dem aufgestellte Thesen und Lösungsansätze überprüft, konkretisiert und mit Handlungsempfehlungen und Maßnahmen hinterlegt werden können. Zugleich ist der Bericht eine Einladung an alle Akteure und Institutionen der Kulturellen Bildung zum weiterführenden, offenen Gespräch. Dieser Kulturdialog sieht ausgehend von der Lenkungsgruppe des Kulturrats, der Thüringer Staatskanzlei und dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport verschiedene Arbeitsgruppen und Diskussionsformate für eine breite Beteiligung vor.Der Kulturrat Thüringen erhält eine Projektförderung durch die Thüringer Staatskanzlei für die Entwicklung dieses Kulturdialogs zur Erarbeitung von Sektorstrategien in der Kulturellen Bildung.
Download: Abschlussbericht Kultureller Bildung und Teilhabe
Download: Anlagen zum Abschlussbericht Kultureller Bildung und Teilhabe